
128 Seiten, 185 Abbildungen, Format 27 × 21 cm.
In permanenter Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Strömungen der bildenden Kunst fand Martha Schrag zu einem persönlichen Stil, der ihre Arbeiten unverwechselbar macht. Sie ließen sich nicht vom Publikumsgeschmack beirren und kämpfte mit wenigen Gleichgesinnten gegen Widerstände in der Provinz unablässig an. Die von gesellschaftlichen Brüchen und persönlichen Schicksalsschlägen gekennzeichneten wechselvollen Jahre haben zur Ausbildung ihres Werkes intensiv beigetragen. Damit trug sie unzweifelhaft dazu bei, der Moderne in Chemnitz zur Anerkennung zu verhelfen.
Zu Virtuosität gelangte sie bei der Darstellung von Müttern mit Kindern, die in der deutschen Kunst ihresgleichen sucht. Dieses dominante Thema beherrscht ihr gesamtes Werk und die Kunst wird so zur Projektionsfläche eigener Sehnsucht. Sie erreichten dabei gleichzeitig große Nähe zur epochalen Kunst der von ihr verehrten Käthe Kollwitz. Als eine der wenigen Frauen vermochte Martha Schrag der deutschen Kunst ihrer Zeit Impulse zu verleihen, die von tiefem Humanismus und ehrlichem Mitgefühl mit den Unterdrückten gekennzeichnet waren.
Ganz in diesem Sinne wurde die Monografie mit einem Werkverzeichnis der Gemälde von Ralf W. Müller erarbeitet, die bereits in seinem Buch „Künstlergruppe Chemnitz 1907-1932“ auf die Malerin aufmerksam machte.