Das über 300 Seiten umfassende und reich bebilderte Buch widmet sich der Geschichte des Rotary Clubs Chemnitz. Der Club wurde 1929 als 10. Club dieser Art in Deutschland gegründet und bestand bis zur – durch die Nazis erzwungenen – Selbstauflösung im Jahre 1937. Die Entstehung des Buches wurde angeregt durch Forschungsarbeiten, die bereits der ehemalige Stadtarchivar und Stadthistoriker Dr. Gert Richter (1933-2015) in den 1990er Jahren eingeleitet hatte. Über zehn auf ihren Fachgebieten profilierte Autoren konnten zur Mitarbeit für dieses Buch gewonnen werden.
Das Buch besteht inhaltlich aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird periodisch von 1929 bis 1937 die Entwicklung des Clubs im Spiegel der fast 400 vorhanden Wochenberichte und im Kontext der damaligen Zeitgeschichte dargestellt. Der zweite Teil enthält 27 Biografien von Mitgliedern. Dazu zählen neben den Lebensbildern der Präsidenten auch jene Mitglieder, die in der Nazi Zeit verfolgt worden sind. Auch andere für die Entwicklung des Clubs bemerkenswerte Personen befinden sich darunter.
Ihre Geschichten geben einen Einblick in die komplexen Lebenswirklichkeiten und Ansichten der damaligen Zeit – von monarchistischen Überzeugungen über erfinderischen Freigeistigkeit. Man erfährt, wie sich der Club in den internationalen Austausch einpasste und sich mit der NS-Ideologie auseinandersetzte. Nach einem beeindruckenden Aufbruch am Ende der 1920er Jahre konnte auch die ab 1933 stattfindende Anpassung des Clubs an das NS-Regime seinen Untergang nicht verhindern.