Carl Gottlieb Irmscher 1763 - 1829

Chemnitzer Lebensbilder 10 - Carl Gottlieb Irmscher 1763-1829

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Gert Richter,  Frieder Jentzsch

Carl Gottlieb Irmscher 1763 - 1829

 

Vom Spinnmaschinenbauer zum Unternehmer

einer Baumwollmaschinenfabrik

Chemnitzer Lebensbilder 10

64 Seiten

Chemnitz 2016

ISBN 978-3-910186-80-4 

Mit Carl Gottlieb Irmscher stellen wir einen Chemnitzer Spinnmaschinenbauer der ersten Generation vor, der den Prozess der Weiterentwicklung von der Handspinnmaschine der Hausarbeit zur mit Wasserkraft angetriebenen Maschine im Fabrikgebäude als die Erfüllung seines Lebenswerkes meisterte. Seit 1812 betrieb er die auf dem Titelbild dargestellte, auf eigene Initiative errichtete Baumwollmaschinenspinnerei in Furth bei Chemnitz. Irmscher gehörte in seiner Branche zu den Spitzenkräften in Sachsen. Er wurde vom sächsischen Hof zur ständigen Verbesserung der in England entwickelten Jennyspinnmaschine motiviert und dafür geehrt. Sein 250. Geburtstag im Jahr 2013 war für die Vertreter der Stadtgeschichte ein Anlass, diesen hervorragenden sächsischen Tüftler, Techniker und Unternehmer aus der Vergessenheit der Geschichte zu befreien.

 

In der Reihe der ersten Generation der Chemnitzer Textilmaschinenbauer stehen ne-ben Carl Gottlieb Irmscher solche Namen wie Mat(t)hias Frey, Johann Gottfried Pfaff und Christian Wilhelm Forckel, die die Grundlagen für das Chemnitzer Fabrikwesen beim Übergang zur Industriellen Revolution schufen. Die Grundaussage, dass diese herausragenden Unternehmer ihren Ursprung im Handwerk haben, ist nach wie vor richtig. Es handelt sich um die erste Generation der Chemnitzer Maschinenbauer. Die mechanisch betriebene maschinelle Verarbeitung der Baumwolle in den Baumwollmaschinenspinnereien, wie zum Beispiel in Ratingen bei Cromford und in Harthau bei Bernhard, war ohne die Einrichtung von Maschinenbauwerkstätten nicht möglich.

In der darauf folgenden Periode des Chemnitzer Maschinenbaus sind die Namen solcher bedeutenden Männer wie Johann Samuel Schwalbe, Carl Gottlieb Haubold, Richard Hartmann, Johann Wilhelm Schönherr, Johann von Zimmermann u. a. hervorzuheben. Die meisten von ihnen zog es nach Chemnitz, weil sie hier bereits gute Grundlagen für ihr Wirken vorfanden. Vor allem im Zusammenhang mit den von ihnen geschaffenen Großunternehmen erhielten sie einen festen Platz in der Wirtschaftsgeschichte.

 

Auch für Chemnitz und Umgebung sind in der älteren Literatur, so zum Beispiel durch Albin König und Louis Bein, auf der Grundlage der Unterlagen der Landes-Ökonomie-Manufaktur- und Kommerzien-Deputation die Namen Forckel, Frey, Irmscher und Pfaff bekannt gemacht und uns die Persönlichkeiten erhalten geblieben. Bisher wurde ihr Wirken noch nicht näher untersucht. Eine Ursache dafür liegt in der vielseitigen, stark differenzierten Lage der Quellen. Dazu gehören: Kirchenbücher, Flurbücher, Kaufverträge und Gerichtsbücher. Allein für Carl Gottlieb Irmscher war es erforderlich, in die Tauf-, Trau- und Totenbücher der Kirchgemeinden von Euba, Glösa und St. Johannis und St. Jacobi in Chemnitz zu schauen. Auch die zeitgenössische Literatur wie „Chemnitz, wie es war und wie es ist”, 1822, Sachsens Kirchen-Galerie um 1840, sowie der „Chemnitzer Anzeiger” vermittelten wichtige Informationen.

 

Dr. sc. phil. Gert Richter, hat mit viel persönlichem Engagement Carl Gottlieb Irmscher wieder in die Erinnerung zurückgeholt. Dieses Thema hat ihn seit seinen Studien zur Bernhardschen Spinnerei interessiert. Dazu hat er vielfach neue Ansätze zur Bewältigung des Themas gesucht. Mitten in der Bearbeitung wurde er abrupt aus dem Leben gerissen. 

 

 Dr. rer. nat. Dr. sc. phil. Frieder Jentsch, Baumwollspinner von Beruf, hat bei der Arbeit zu Irmscher in den letzten Jahren mitgewirkt und  freundlicherweise die Fertigstellung der Arbeit und einige sich anbietende Ergänzungen beigefügt.

 

Mit dieser neuen Ausgabe des Chemnitzer Lebensbilder 10 hat sich das Layout geändert. Die Drucktechnik hat sich in den vergangenen Jahren ebenso stark verändert wie unser tägliches Leben. Druck on demont charakterisiert u. a. diesen Prozess und stellt völlig neue, effiziente und bessere Lösungen zur Verfügung, um gerade solche Bücher in kleinen Auflagen hochwertig herzustellen. Da wir schon vor einigen Jahren diese ISBN Nummer für diesen Titel vergeben hatten, wird nun das Chemnitzer Lebensbild 10 in dem neuen Format erscheinen, während das in der Reihe nachfolgende Lebensbild 11 (bereits 2011 erschienen) noch im alten Format vorliegt.

 

Jörn Richter